Brainwyrms

Eine junge trans Frau namens Kat navigiert durch die toxischen Untiefen sozialer Medien und online Radikalisierung im modernen Großbritannien. Rumfitt zeichnet ein verstörendes und fesselndes Bild einer Gesellschaft, die von digitalen “Gehirnwürmern” befallen ist.

Als Kat immer tiefer in die Abgründe extremistischer Online-Communities abtaucht, offenbart sich ihre wachsende Abhängigkeit von sozialen Medien und den dort verbreiteten Verschwörungstheorien. Die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschwimmen zunehmend, während Kat mit ihrer Identität als trans Frau ringt und sich gleichzeitig in einem Netz aus Desinformation und Hass verfängt.

Rumfitt konfrontiert uns schonungslos mit den Schattenseiten des digitalen Zeitalters: Der Verbreitung von Fehlinformationen, der Polarisierung der Gesellschaft und den spezifischen Herausforderungen, denen sich trans Personen online stellen müssen. Dabei bedient sie sich einer intensiven, visceralen Sprache, die den Leser tief in Kats verstörende Erfahrungen eintauchen lässt.

Rumfitts eigene Erfahrungen als trans Frau in der digitalen Ära spiegeln sich deutlich in der Authentizität und Rohheit ihrer Darstellung wider. Sie schafft es, die Komplexität von Online-Radikalisierung und Trans-Erfahrungen zu verweben, ohne dabei in vereinfachende Klischees zu verfallen.

“Brainwyrms” ist keine leichte Lektüre. Es ist ein Buch, das provoziert, verstört und zum Nachdenken anregt. Rumfitt seziert die dunklen Ecken des Internets und unserer Gesellschaft mit chirurgischer Präzision, während sie gleichzeitig ein zutiefst menschliches Porträt einer jungen Frau zeichnet, die um ihre Identität und geistige Gesundheit kämpft.

Eine kraftvolle, oft unbequeme Auseinandersetzung mit den Gefahren der digitalen Welt, mentaler Gesundheit und der Suche nach Zugehörigkeit in einer zunehmend fragmentierten Gesellschaft. “Brainwyrms” ist ein Werk, das lange nachwirkt und den Leser zwingt, seine eigene Online-Präsenz und deren Auswirkungen zu hinterfragen.